Erinnerung an den 22. Oktober 1940

Das alljährliche Gedenken an die Deportation der letzten jüdischen Bürger Gernsbachs im Jahr 1940 wird am 22. Oktober 2023 um 18 Uhr auf dem Salmenplatz stattfinden. Zu der öffentlichen Gedenkfeier lädt der Arbeitskreis Stadtgeschichte Gernsbach ein. Bemerkenswert ist in diesem Jahr die Mitwirkung zahlreicher jungen Menschen in dem Programm. Mit Lisa Schwelle, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in Gernsbach angetreten hat, wird eine Vertreterin der jungen Generation einen Beitrag vortragen. Unter der Leitung ihrer Lehrerinnen Elvira Schulz (Geschichte) und Johanna Wilhelm-Lang (ev. Religion) werden auch Schülerinnen und Schüler der Realschule das Gedenken mitgestalten. Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums beteiligen sich mit ihren Lehrern Gabriela Guth und Stefan Kopp. Für die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier sorgt Anne Dresel mit ihrem Waldhorn.

Der Name Gernsbachs findet sich auf einer Steintafel im Tal von Yad Vashem

Der Arbeitskreis Stadtgeschichte wird die Gedenkstätte Yad Vashem in diesem Jahr in den Mittelpunkt rücken. Die Internationale Holocaust Gedenkstätte in Israel hält die Erinnerung an die Opfer des Holocausts wach und beschäftigt sich um Bildung, Forschung und Dokumentation. Dort sind auch die Opfer des Holocausts aus Gernsbach dokumentiert. Seit 70 Jahren besteht diese Einrichtung und hat sich in diesem Jahr mit einer ausdrucksvollen Wanderausstellung in Deutschland präsentiert.

Zum Abschluss der Gedenkfeier wird Michael Chemelli, Stellvertreter des Bürgermeisters, die Namen der Deportierten verlesen. Dabei werden  Kerzen entzündet und zu den Gedenksteinen an den Nepomukplatz getragen.

Dort befinden sich zwei Steine, die an die Gernsbacher Opfer des Holocausts erinnern. Bereits vor 23 Jahren wurde der erste Gedenkstein dort errichtet. Acht Jahre später ergänzten die Konfirmanden der St. Jakobsgemeinde und die Firmanden der Katholischen Seelsorgeeinheit Gernsbachs in einer gemeinsamen Aktion einen zweiten Stein in der Form eines Floßes. Dessen äußerer Flößerhaken greift ins Leere, ein Symbol dafür, dass mit der Deportation der Juden ein Stamm in der Gemeinschaft Gernsbachs fehlt.