Synagogenweg

Der Synagogenweg weist auf die ehemalige Synagoge der Stadt Gernsbach hin. In dieser Woche erhielt der bisher namenlose Fußweg zum Bahnhof Gernsbach von der Austraße zum Blumenweg die neue Bezeichnung. Hier stand von 1928 bis 1938 die Gernsbacher Synagoge. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte Gernsbach hatte dazu einen Antrag gestellt.
In dem Schreiben des Arbeitskreises an die Stadtverwaltung vom März 2019, das von Stephan de Laporte, Dagmar Freundel, Annegret Kavelage, Sabine Giersiepen, Bernd Säubert, Irene Schneid-Horn und Regina Meier unterschrieben worden war, heißt es: „Wir möchten mit der Benennung dieses Fuß-/Fahrradweges dem Erinnern an die reiche Vergangenheit unserer Stadt mit ihren ehemaligen jüdischen Mitbürgern ein Zeichen setzen und würden uns freuen, wenn Sie sich diesem Anliegen anschließen würden.“ Jetzt wurde dieser Antrag umgesetzt. In Beisein von Bürgermeister Julian Christ
und Regina Meier, als Vertreterin des Arbeitskreises Stadtgeschichte, wurde diese Wegebezeichnung enthüllt.
Wir als Arbeitskreis Stadtgeschichte dürfen uns für die Umsetzung dieses Anliegens bei der Stadtverwaltung bedanken, ebenso beim Bauhof, der mit dem Anbringen der Tafel und dem Aufwerten der Pflanztröge die praktische Arbeit ausgeführt hat. Besonderen Dank gebührt dem Stadtarchiv und der Presseabteilung, die in diesen reglementierten Corona-Zeiten die Durchführung begleitet haben.
Bei der kleinen Feierstunde blickte man nicht nur zurück auf 1928, als die Synagoge in der Austraße gebaut wurde. Vielmehr erinnerte man sich im Verlesen der Namen der Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die in der damaligen Festschrift festgehalten sind, an die Menschen jüdischen Glaubens, die ein selbstverständlicher Teil Gernsbachs waren. Die Chronik vom Oktober 1928 listet die Gemeindemitglieder auf: aus Gernsbach: Josef Stern Witwe, Salomon Baer Witwe, Josef Dreyfuß, Herman Dreyfuß, Hermann Nachmann, Vorsteher, David Marx Witwe, Leopold Dreyfuß Witwe, Max Baer, Emil Nachmann, Lion Marx, Julius Ochs, Julius Baer, Adolf Maier, Sally Stern, Eugen Lorsch, Moritz Stern; aus Hörden: Samuel Moses Lehrer a.D., Hermann Nachmann Witwe, Julius Maier, Frl. Oppenheimer, Alfred Ettlinger, Ludwig Stern, Emil Maier; aus Gaggenau: Gustav Kahn, Max Ladenburger und aus Rotenfels Dr. Mayerhof, Arzt.
Möge diese Wegebezeichnung dazu beitragen, dass Vergangenes gegenwärtig wird und dass die Erinnerung an diese Gernsbacher wach bleibt.
Siehe auch: https://www.gernsbach.de/pb/4167934.html