Vielfältiges Programm in historischen Stätten

Mehrere Akteure sind in diesem Jahr in Gernsbach in den Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Zeitzeugen der Geschichte“ steht, eingebunden. Der Storchenturm, die Zehntscheuern, das „Kirchl“ und das Waldmuseum Reichental sind am Sonntag, 8. September 2024 zur Besichtigung geöffnet.

Als Besonderheit wird der Arbeitskreis Stadtgeschichte in diesem Jahr Führungen auf den Friedhöfen der Stadt anbieten. Friedhöfe sind in erster Linie Orte der persönlichen Gedenkens, der Erinnerung und des Respekts gegenüber Verstorbenen. Sie sind Begegnungsstätten von Hinterbliebenen und Trauernden. Darüberhinaus sind sie Kulturstätten, wo die einzelnen Generationen Kunstwerke geschaffen haben, um den Verstorbenen zu gedenken. Dazu gehören die Gedenksteine, die den Opfern aus Kriegen und Revolutionen gewidmet sind.

All dies möchte der Arbeitskreis Stadtgeschichte in seinem diesjährigen Aktion in Erinnerung rufen. Dazu bieten die Aktiven jeweils 45-minütige Führungen durch die Einsegnungshalle in Staufenberg mit den Ausmalungen des Künstlers Reinhard Dassler (14.00 und 15.30 Uhr), auf dem evangelischen Friedhof (14.30 und 16 Uhr) sowie auf dem Katholischen Friedhof bei der Liebfrauenkirche (13.30 und 15 Uhr) an. Mit der Öffnung der Grötz-Gruft auf dem Katholischen Friedhof und der Aussegnungshalle in Staufenberg wird dem Anliegen des Tag des offenen Denkmals Rechnung getragen, Orte, die sonst nicht frei zugänglich sind, öffentlich begehbar zu machen.

Die Grötz-Gruft in der Mitte des katholischen Friedhofs Gernsbach diente bis zum Bau der Friedhofskapelle als Einsegnungshalle. Sie ist kunstgeschichtlich wie lokalgeschichtlich sehr interessant, erinnert sie an den ehemaligen Bürgerwehr-Kommandanten während der badischen Revolution Wilhelm Grötz.

Im Mittelpunkt der Führungen in der Einsegnungshalle in Staufenberg stehen die Gemälde von Reinhard Dassler, der 2023 verstorben ist. Er war in Karlsruhe ansässig und hat in Gernsbach ein weiteres Kunstwerk im Kurpark geschaffen. Mit dem in sich geschlossenen Gemälde in Staufenberg hat er eine außergewöhnliche Darstellung von Tod und Auferstehung geschaffen.

Im Storchenturm präsentiert der Arbeitskreis Stadtgeschichte wieder Informationen zu der mittelalterlichen Wehranlage der Stadt. In der St. Erhardkapelle in Obertsrot, besser unter „Kirchl“ bekannt, bewirtet am Nachmittag der Turnverein und gibt Ausführungen zur Geschichte des Gebäudes. Das Waldmuseum Reichental zeigt die umfängliche Nutzung des Waldes und stellt typische Waldberufe dar. In den Zehntscheuern wird die Kunst-Ausstellung „Revolution in Form und Farbe“ zu sehen sein.

Insgesamt sind in Deutschland über 5.000 historische Stätten jedes Jahr kostenfrei beim Tag des offenen Denkmals geöffnet. Die Besucherzahlen gehen in die Millionen. Hinter der bundesweiten Koordination steht seit 1993 die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Als größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland setzt sie sich für den Erhalt bedrohter Baudenkmale ein.

Der Arbeitskreis Stadtgeschichte beteiligt sich seit vielen Jahren an dieser bundesweiten Aktion. Dabei wurden bereits das Alte Rathaus, der Storchenturm, die Befestigungsanlage Gernsbachs, der Alte Amtshof, der Turm der Liebfrauenkirche, die St. Jakobskirche, der Wolkensteinsche Hof samt Keller und die Bauwerke Friedrich Weinbrenners vorgestellt und umfassend präsentiert. 

 

Wir sind in diesem Jahr in Gernsbach mit dabei:

Storchenturm 15-17 Uhr

Hauptstr. 57

Zehntscheuern

Amtsstraße 7-9

St. Erhard Kapelle – „Kirchl“

Mit Bewirtung – Obertsroter Straße

Waldmuseum Reichental 14-18 Uhr

Kaltenbronner Str. 35

Evangelischer Friedhof , Treffpunkt St. Jakobskirche

Führungen 14.30 und 16 Uhr)

Katholischer Friedhof, Treffpunkt an der Liebfrauenkirche

Führungen 13.30 und 15 Uhr

Aussegungshalle Staufenberg

Führungen 14.00 und 15.30 Uhr