Ja, auch Gernsbach hat einen Obelisken, und den gibt es sogar doppelt. Friedrich Weinbrenner hat ihn vermutlich selbst um 1800 für den Metzgerbrunnen erfunden – als dessen Bekrönung und einen der neuen Mittelpunkte für die nach dem Brand von 1798 und nach seinem Plan wiederaufgebaute obere Altstadt. Bei der Sanierung des Brunnens 2014 wurde das Original durch eine Nachbildung ersetzt und auf das Gelände des Bauhofs verbracht.
Das wäre aber doch schade, fanden gleichzeitig die Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft und der Arbeitskreis Stadtgeschichte. So viele Originale Werke aus dem berühmten Atelier des badischen Baudirektors sind auch gar nicht mehr erhalten. Also suchte man gemeinsam eine Lösung und fand sie im Büro für Architektur und Bauforschung von Bernd Säubert an der Hauptstraße 28/30. Dort, direkt neben dem Kornhaus und nicht weit vom Brunnen, ist er nun im Schaufenster wieder öffentlich sichtbar. Denn die Stadt Gernsbach hat die Aktion sofort unterstützt, und so brachte der Bauhof den Obelisken am 13. Oktober wieder zurück in die Altstadt, wo er schon von Vertretern des Arbeitskreises, der Weinbrenner-Gesellschaft und der Stadt erwartet wurde. Ein schöner kleiner Anlass.