Erstmals wurde in Gernsbach ein “Marsch des Lebens” durchgeführt. Im vergangenen Jahr gabs bereits eine Versammlung, doch in diesem Jahr marschierte Menschen anlässlich des Jüdischen Holocaust Gedenktags Jom
haSchoa vom Salmenplatz aus über die Altstadt, der Judengasse und dem Synagogenweg zur ehemaligen Synagoge. Unter dem Motto „Mit Herz und zu Fuß: Erinnern, Versöhnen, und ein Zeichen setzen!“ werden in etwa 70 Städten weltweit zum Erinnern an das Unrecht an Juden im Nazireich Märsche durchgeführt. Die Organisation in Gernsbach lag in Händen von Dagmar Freundel vom Arbeitskreis Stadtgeschichte. Dirk Preis, als Stellvertreter
des Bürgermeisters, Pfarrer Matthias Koffler der Katholischen Seelsorgeeinheit Gernsbach, Lea Gessler von der St. Jakobsgemeinde Gernsbach, Rabbiner Naftoli Surovtsev mit Mitgliedern der Israelitischen Kultusgemeinde Baden-Baden sowie zahlreiche Teilnehmer schlossen sich diesem Zug an. Deutliche Haltung gegen Antisemitismus wurden in den Eingangsworten vorgetragen, bevor man sich gemeinsam auf den Weg machte. An jedem der Häuser, in denen einst jüdische Bürger gewohnt hatten, wurde eine Rose niedergelegt. Bei der ehemaligen Synagoge wurde mit Akkordeonbegleitung das Lied “Ana Adonai” angestimmt und Rabbiner Surovtsev entzündete eine Kerze vor dem Gedenkstein. Ein eindrucksvolles Zeichen!